Farbbeschichten

Grundsätzlich lassen sich feuerverzinkte Oberflächen auf zwei Weisen farbbeschichten ("Duplex-Beschichtung"): durch spezielle Nasslack-Beschichtungen oder durch ein Pulverlackbeschichten.

In beiden Fällen ist zu beachten, dass die Oberflächenstruktur stückfeuerverzinkter Bauteile vergleichsweise unruhig ist. Daher sollte man - je nach ästhetischen Ansprüchen - auf glänzende Lacke verzichten, ggf. sogar Struktur- oder Effektlacken den Vorzug geben.

 

Nasslackbeschichtungen

Nasslackbeschichtungen

Für die üblichen Kunstharzlacke bieten frisch verzinkte Oberflächen häufig keinen ausreichenden Haftgrund. Deshalb benötigen diese Lacke i.d.R. eine spezielle Grundierung. Allerdings kann sich auch durch mehrmonatiges Bewittern der Oberfläche unter Feuchtigkeitseinfluss eine ausreichende Haftbasis ausbilden.

Alternativ können wir Ihnen eine spezielle Dickschichtfarbe anbieten, die direkt auf frisch verzinkte Oberflächen aufzutragen ist, mit Pinsel oder Spritzpistole (70 - 90 µm / Arbeitsgang).

Pulverlackbeschichtungen

Pulverlackbeschichtungen

Das Pulverbeschichten feuerverzinkter Oberflächen ist ein übliches, gut erprobtes Verfahren, bedarf allerdings der Einhaltung einiger Parameter:

  1. Es dürfen keine reaktiven Stähle einsetzt werden, weil sich auf diesen dicke Zinkschichten aufbauen! Beherzigen Sie hier bitte unsere Hinweise zur Materialauswahl (siehe technische Hinweise).
    Auch sollten keine Wasserstoff beruhigten Stähle Verwendung finden, weil diese beim Beschichten zum Ausgasen (H2, CO2, SO2) neigen und dadurch Bläschen unterhalb der Lackschicht entstehen können.
  2. Der feuerverzinkten Oberfläche dürfen keine Zinkhydroxide ("Weißrost") anhaften. Sie darf deshalb nicht der Feuchtigkeit ausgesetzt werden! (Frischer Zink ist sehr reaktionsfreudig.)
  3. Die Oberfläche muss frei von Fremdstoffen (Verbrennungsrückstände aus der Feuerverzinkung) sein.
  4. Zink-Ablaufnasen, Grate, Zinkverdickungen und dgl. sind vorher zu entfernen. Zudem ist es ratsam die gesamte Oberfläche zu schleifen (mit Körnung > = 80) - ohne jedoch die Zinkschicht (punktuell) vollständig zu entfernen.
    Erhabene Stellen, wie z. B. Schweißnähte, können aus diesem Grunde nicht beschliffen werden und bleiben auch nach dem Beschichten deutlich sichtbar. Solche Stellen sollten konstruktiv möglichst nicht in den Ansichtsflächen liegen.
  5. Falls die Zinkschicht auszubessern ist, nur hitzestabile und elektrisch leitfähige Zinkstaubfarben verwenden.


Abschließend bitten wir Sie:

  • uns vor dem Verzinken darauf hinzuweisen, dass Ihre Teile anschließend pulverbeschichtet werden sollen und
  • die Sichtflächen zu kennzeichnen.


Im Auftragsfall benötigen wir Ihre Angaben

  • zum genauen Farbton und dem Einsatzzweck der Bauteile. Denn die atmosphärischen, chemischen und mechanischen Belastungen sind für das Vorbehandlungs- und Beschichtungsverfahren sowie die Pulverauswahl von großer Bedeutung!
  • und ggfs. Ihren Hinweis auf noch ausstehende Nachlieferungen zu demselben Bauvorhaben und dessen geplanter Gesamtmenge. Nur so ist sicherzustellen, dass alle Teile schließlich denselben Farbton aufweisen (Pulver derselben Farbcharge).

Max. Abmaße des zu pulverbeschichtenden Teils:
8,0 x 2,5 x 2,5 m,
Größere Teile nach Anfrage.

Preis:

Der Pulverbeschichtungspreis bemisst sich nach der Größe der Ansichtsflächen. Weil die konkrete Höhe des Beschichtungspreises sich nach der Pulverart, -farbe und Bearbeitungsvariante richtet, bitten wir im Bedarfsfall um Ihre spezifische Anfrage.